Um Einblick in Deutungen von jungen Borderline-Patient*innen zur ihrer psychischen Problematik und zu wahrgenommenen Zusammenhängen mit ihrer Migrationsgeschichte zu erhalten, wurde das Erleben und Verstehen von migrantischen adoleszenten Borderline-Patient*innen untersucht. Hierzu wurden narrative Interviews in einer psychosomatischen Tagesklinik geführt. Die Patient*innen wurden gebeten, vom Erleben ihrer psychischen Probleme und ihren damit verbundenen Annahmen zu berichten. Ergänzend wurde eine statistische Auswertung zur Vorhersage von Borderline-Diagnosen und anderer relevanter Kriterien und zu möglichen Unterschieden in psychometrischen Variablen hinsichtlich des Alters und der Migrationsgeschichte durchgeführt. In der Grounded-Theory-Auswertung der Interviews kristallisierte sich die Erlebensqualität "im Innen und Außen kein Zuhause finden und gefangen sein im Dazwischen" als zentrale Dimension heraus. Diese verbindet verschiedenste Symptome, Erlebensweisen, Alltagsschwierigkeiten, Beziehungsdynamiken und soziale Einflüsse in der inneren Realität der Patient*innen. Das komplexe leidhafte Erleben und die damit einher gehenden Probleme, Rassismuserfahrungen und Fragen von Zugehörigkeit und deren Verwobenheit verdeutlichen die besonderen Herausforderungen der adoleszenten Borderline-Patient*innen.
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