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Mit mehr als zwolf Tonen - 'cela produit vn bel effet' Der Band beschreibt anhand von Materialien aus Rom zur Zeit des Barberini-Papstes Urban VIII. (amtierend 1623-1644) ein heute in der Musikgeschichtsschreibung weitgehend vergessenes Phanomen - Vieltonigkeit. Bezeichnet ist damit Musik, die mit mehr als zwolf realen, d.h. mit unterschiedlichen Tonhohen verbundenen Stufen in der Oktave operiert. Heutzutage wird dies mit Mikrotonalitat verbunden, entstand seinerzeit aber aus ganz anderen Voraussetzungen heraus, wobei insbesondere die antiken Genera Chromatik und Enharmonik, aber auch die Losung von Stimmungs- bzw. Temperaturproblemen eine Rolle spielten. In zeitgenossischen Beschreibungen wie aber auch in konkreten Musikalien aus dem Umkreis eines Papstneffen, Kardinal Francesco Barberini, finden sich eindeutige Hinweise auf eine 'vieltonige' Auffuhrungspraxis, die einerseits mit einem Cimbalo cromatico, also einem Tasteninstrument mit geteilten Obertasten, anderseits mit einem speziellen Ensemble von Viole da gamba des Kardinals verbunden sind. Diese ebenso real praktizierte wie dann auch strukturell wirksame Vieltonigkeit findet ihre Bestatigung und theoretische Begrundung in Traktaten von Giovanni Battista Doni (1593-1647), der sich als Gelehrter am Papsthof vor allem mit dem Studium der Antike und der antiken Musik beschaftigte. Seine dabei entwickelten Ideen und praktischen Umsetzungsversuche wurden im Umfeld der Barberini von Komponisten (wie Pietro Eredia, Luigi Rossi, Domenico und Virgilio Mazzocchi) unterstutzt. Besonders bedeutsam war dabei das Engagement von Pietro della Valle (1586-1652), der zum wichtigen Beforderer dieser musikalischen Spielart wurde. Wohl bedeutsamer als diese gleichwohl begrenzten Versuche einer musikalischen Antikenrezeption sind die weiterreichenden Folgen in auch scheinbar herkommlich komponierter Musik. Wie sich zeigen lasst, wurden im romischen Kontext auch die tonartlich 'ver-ruckte' Musik eines Carlo Gesualdo entsprechend vieltonig aufgefuhrt - und es wurden Neukompositionen angeregt, die etwa als 'Madrigale al tavolino' bekannt wurden. Die kulturhistorische Verortung der Vieltonigkeit - fur die der gewahlte Zeitraum und Ort nur ein dankbares Beispiel sind - findet sich schliesslich in der Darstellung durch den Universalgelehrten Athanasius Kircher. Insgesamt zeigt die Studie zur Vieltonigkeit eine beispielhafte Verbindung von musikalischer Praxis, theoretischer Reflexion und daraus gespeister Innovation.